Welche Bedeutung hat das Rentenniveau für meine Rente?

 

Hier ist die Verwirrung in der Diskussion am größten. Ein Rentenniveau von 48,2 Prozent, wie es für 2018 angenommen wird, bedeutet für Neurentner im Jahr 2018 nicht, dass die erste Rentenüberweisung 48,2 Prozent des letzten Nettogehalts von 2017 beträgt. Es bedeutet vielmehr, dass im Jahr 2018 die Standardrente 48,2 Prozent des Durchschnittsentgelts beträgt.

 

Mit dem Rentenniveau hängt die individuelle Rente nur indirekt zusammen. Bei hohen  Renten spielt das Rentenniveau durchaus eine Rolle. Je niedriger die Rente ist, desto weniger bewirkt es. Wer vor der Rente arm war, bleibt arm, selbst wenn das Rentenniveau auf 50 Prozent steigt, wie es die Gewerkschaften fordern. Gegen Altersarmut hilft ein höheres Rentenniveau nicht. Dagegen würde eine Mindestrente helfen. Oder das  in ver.di äußerst umstrittene Grundeinkommen.

 

Warum sinkt das Rentenniveau?

 

Wegen der demografischen Entwicklung steigt die Rente politisch gewollt langsamer als der Lohn, was durch die Rentenanpassungsformel erreicht wird und sich daran zeigt, dass das Rentenniveau sinkt. Ein  Sicherungsmechanismus in dieser Formel  verhindert, dass der ausgezahlte Betrag irgendwann kleiner wird, selbst bei ungünstiger wirtschaftlicher Entwicklung. Bei der Rentenerhöhung gibt es im schlimmsten Fall eine Nullrunde, Inflationsausgleich ist nicht garantiert.